Das Konzept

Wir gehen davon aus, dass jedes Kind einzigartig ist und individuelle Potenziale und Besonderheiten in sich trägt. Es steuert seine Entwicklung selbst in einem individuellen Tempo und in Auseinandersetzung mit der Umwelt. Jedes Kind erforscht dazu aktiv, interessenbezogen und neugierig seine immer größer werdenden Lebensbereiche. Die Erziehenden (Eltern, Familie und Pädagoginnen) sind in diesen Prozessen begleitend und unterstützend tätig. Durch das Miteinander und den Austausch mit anderen Kindern und Erwachsenen konstruiert sich das Kind über Erfahrungen, die es macht, (s)ein Bild von der Welt.

 

Spielen & Lernen

Spielen und Lernen stehen in einer engen Wechselbeziehung zueinander. Kinder entwickeln sich und lernen im Spiel. Sie erschließen sich die Welt dabei aktiv und im Austausch mit anderen Menschen. In allen Kindergärten des Priorats hat das Spiel der Kinder deshalb einen hohen Stellenwert. Die Pädagoginnen vor Ort beobachten und begleiten die Kinder in ihrem Spiel. Sie kennen die Spielthemen und Interessen der Kinder und gestalten mit ihnen verschiedenste Gelegenheiten für das soziale Miteinander. Damit fördern sie aktiv die Entwicklung und das Lernen der Kinder in allen Bildungsbereichen. Beispielhaft sei das Spielen im Kaufmannsladen genannt: Hier wiegen, vergleichen und zählen die Kinder und eignen sich so spielerisch mathematische Grundkenntnisse an. Außerdem müssen Rollen abgesprochen und eingehalten werden, so dass soziale Kompetenzen entwickelt werden können.


Kreativität

Kreativ zu sein bedeutet fantasievoll und frei zu denken, zu gestalten und zu handeln. Kreative Menschen können viele Wege und Ideen für Problemlösungen entwickeln. Diese Fähigkeit ist in der heutigen Zeit sehr bedeutsam, da sich die (technischen und gesellschaftlichen) Anforderungen an Menschen sehr schnell verändern. Wer hätte schon vor 20 Jahren an ein Smartphone geglaubt? Und heute benutzt es eigentlich jedes Kind. Die Kreativität zu fördern ist deshalb einer der pädagogischen Leitsätze in den Kindergärten des Priorats.


Kunst & Musik

Die Kinder lernen in den Kindergärten des Priorats vielfältige künstlerische Ausdrucksformen kennen. Die künstlerisch ästhetische Auseinandersetzung mit der Welt ist ein individueller Prozesse und beginnt schon sehr früh. Die Kinder nutzen alle Sinne, um entsprechende (An-)Reize aufzunehmen und zu verarbeiten.  Dazu gehören die Bildende Kunst und die Darstellende Kunst, aber auch die Performance-, Medien- und Aktionskunst. Wichtig ist uns, dass sich die Kinder hier in ihrer eigenen Art und Weise mit den entsprechenden Materialien und Formen auseinandersetzen und mit ihnen experimentieren können. Dabei werden sie von den Erzieherinnen gefördert und unterstützt.

Musik bildet in diesem Zusammenhang nochmal ein weiteres, einzigartiges Mittel der Kommunikation. In allen Kulturen dieser Welt bereichert sie den Alltag und wird als Brückenbauer zwischen den Menschen genutzt. Musik wirkt sich positiv auf Geist und Körper aus. In den Kindergärten des Priorats setzen sich Kinder im Alltag mit der Vielfalt der musikalischen Welt auseinander. Das Hören, Singen, die Bewegung und die Beschäftigung mit Instrumenten schaffen dabei einen spielerischen Zugang. Als universelle, elementare musikalische Aktivitäten bleiben sie lebenslang wirksam und können Vorläufer des Instrumentalspiels sein.


Beteiligung & Verantwortungsübernahme

In den Kindertagesstätten des Priorats wirken die Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes an der Ausgestaltung des Alltags mit. Dadurch erleben sich Kinder als selbstwirksam, lernen aber auch Aushandlungsprozesse zu gestalten und eigene Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren, durchzusetzen oder zurück zu stellen. So diskutieren sie z.B. über die Gestaltung ihrer Spielräume, verabreden die Übernahme von Pflichten und Aufgaben oder organisieren die Ausgestaltung von Festen und Feiern mit. Die Kinder erleben also Beteiligung und Verantwortungs-übernahme nicht nur im Morgenkreis oder in der Kinderversammlung sondern als pädagogische Richtschnur im gesamten Alltag.


Sprache

Sprache ist eine wesentliche Grundbedingung des Zusammenlebens. Sie ermöglicht den Austausch von Gedanken sowie das gemeinsame Handeln und damit auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die alltagsintegrierte sprachliche Förderung in den Kindergärten des Priorats findet deshalb im gesamten Tagesablauf statt. Alle Alltagssituationen werden von den Pädagoginnen als potentiell sprachförderlich erkannt und genutzt. Handlungsbegleitendes Sprechen und eine sprachanregende Umgebung bilden die Grundlage für Interaktionen zwischen Kind und Erzieherin. Alle Erzieherinnen sind hinsichtlich der besonderen Bedeutung der Sprachentwicklung zusätzlich geschult. Zudem wurden Sprachexpertinnen qualifiziert, die die Teams bei der Umsetzung der alltagsintegrierten sprachlichen Förderung unterstützen und begleiten.


Bewegung und Ernährung

Bewegung und Ernährung fördern gleichermaßen die physische und psychische Gesundheit der Kinder. Gesundheitsspezifische Verhaltensweisen herauszubilden und Bewältigungskompetenzen zu fördern ist eine Kernaufgabe in den prioraten Kindergärten. Bewegung spielt zudem eine besondere Rolle bei den Lernprozessen der Kinder. Die Verbindung von z.B. abstrakten Anforderungen mit Bewegung fördert die Bildung nachhaltiger Verknüpfungen im Gehirn. Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Gestaltung des Alltags im Kindergarten. Hier haben die Kinder vielfältige und ausreichende Bewegungs-möglichkeiten im und außerhalb des Hauses.

Mit einer Vollverpflegung sichern wir zudem eine ausgewogene und gesunde Ernährung der Kinder. Durch das ausgewogene Angebot von regionalen und saisonalen Speisen lernen die Kinder den bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln. Die Versorgung in unseren Kindergärten richtet sich nach den Grundsätzen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und umfasst dem entsprechend Frühstück, Mittag und Vesper mit einem entsprechenden Obst- und Gemüseangebot sowie ganztägig Getränke.


soziale Kompetenzen

Der Kindergarten ist ein Ort, an dem Kinder sich mit anderen Kindern und Erwachsenen in ihrem Zusammenleben arrangieren müssen. Das Zusammenleben von Menschen verlangt dabei nach Kommunikations- und Konfliktlösefähigkeiten, nach Kooperation und Kompromissbereitschaft. Sich selbst als einen Teil der Gruppe zu sehen, sich trotzdem einzigartig zu fühlen, sich einzuordnen, sich hervorzutun, sich abzusprechen, gemeinsame Erlebnisse zu haben und zu genießen, … das alles lernt man im Kindergarten. Diese Fähigkeiten, die als soziale Kompetenzen einen großen Komplex bilden braucht es unbedingt, um das eigene Leben in einer und mit einer Gesellschaft zu gestalten.


Naturwissenschaften und Technik

Kinder sind als Forscher geboren. Sie sind von Natur aus neugierig und an allen auftauchenden Phänomenen interessiert. Große staunende Kinderaugen sprechen da wohl ihre eigene Sprache. Bei ihrer Forschertätigkeit setzen sie alle Sinne ein. Sie nehmen alles in den Mund, befühlen es, riechen und betrachten es. Die dabei gewonnen wichtigen Erkenntnisse bilden häufig einen Grundstock für die typischen „WARUM?“ – Fragen der Kinder. Diese Fragen nicht einfach zu beantworten, sondern sich mit Kindern auf eine Forschungs- und Experimentierreise zu begeben, ist Auftrag der Pädagoginnen in den prioraten Kindertagesstätten. Die im Prozess gewonnenen naturwissenschaftlichen und technischen Erkenntnisse werden mit Kindern diskutiert und schrittweise differenziert. Natürlich muss der kindliche Forscherdrang auch gelegentlich in bestimmte Bahnen gelenkt werden. Wichtig ist jedoch, die Neugier zu erhalten und Forscherkompetenzen, wie z.B. Konzentrations- und Problemlösefähigkeit, Ausdauer und Kooperationsbereitschaft zu fördern. So können Kinder an ihren individuell vorhandenen Erfahrungen anknüpfen und nachhaltig lernen.