Unsere Gruppen
Spezialisierung der Häuser
Auf der Grundlage der Eingangs erläuterten unterschiedlichen Erfahrungen der Teams und den Möglichkeiten, die die Immobilien für unterschiedliche pädagogische Ansätze bieten, ergeben sich in den Häusern folgende Strukturen:
- 2 Gruppen mit einer Altersstruktur bis ca. 15/16 Jahren (Eichenweg 24a – Haus 1),
- 2 Gruppen mit einer Altersstruktur ab 15/16 Jahren (Eichenweg 24b – Haus 2) und einer Schwerpunktsetzung für den Prozess der Verselbständigung und der Herauslösung aus dem Heimleben.
Personenkreis
- Kapazität: 26 Plätze
in 4 Gruppen mit 6 bzw. 7 Kindern und Jugendlichen - Aufnahmealter: ab 6 Jahre (jüngere Kinder auf Anfrage) bis 21 Jahre
Aufnahmekriterien
Damit Hilfe gelingen kann, ist es uns wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen ein gewisses Maß an Freiwilligkeit und auch Bereitschaft auf Veränderung ihrer Ausgangslage mitbringen. Diese Voraussetzungen bilden von Beginn der Hilfe an eine wertvolle Basis für eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient und Betreuer:
- Notwendigkeit der Hilfe zur Erziehung nach §§ 34, 35a, 41 SGB VIII
- die Eltern – Kind – Beziehungen sind belastet oder die Erziehungsfähigkeit der Eltern ist eingeschränkt
- die Kinder und Jugendlichen und die Sorgeberechtigten sind bereit, sich am Leben in der Einrichtung zu beteiligen und es mitzugestalten
Ausschlusskriterien
- handlungsdominierende Drogenabhängigkeit
- dominierende geistige Behinderung
- jegliche Form stoffgebundener Süchte
- unzureichende Bereitschaft zur Mitarbeit und zum Leben in unserer Gemeinschaft
- Unfähigkeit zu einer minimalen Steuerung der Handlungen, welche zu einer Gefährdung von anderen und sich selbst führen kann
Hauptstörungsbilder auf Seiten der Kinder/Jugendlichen
- Aufmerksamkeitsdefizits- und Hyperaktivitätssyndrom (F 90.0 der ICD 10)
- Aufmerksamkeitsstörung ohne Hyperaktivität (F 98.8)
- Sprachstörungen (F 80.0, F80.1, F80.2)
- Teilleistungsstörungen (LRS (F81.0), Dyskalkulie (F81.1), motorische Entwicklungsstörungen (F 82.0))
- Enuresis/Enkopresis (F 98.0, F98.1)
- oppositionelles Trotzverhalten (F91.3)
- psychosoziale Fehlentwicklungen, Persönlichkeitsstörungen z.B. Borderline-Störung,
- Bindungsstörungen (F 94.1, F 94.2)
- Sozialisationsdefizite, Störungen des Sozialverhaltens (F 91.0),
- Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen (F 92)
- Depressionen (F 32), Angststörungen (F 41), Anpassungsstörungen (F 43), Ticsyn-drome (F 95.0)
- Spielstörungen
- Lernbehinderungen/ “Schulfrust“ / “Schulverweigerung“
- Wahrnehmungsstörungen
- Traumafolgestörungen (F 43.1)
- weiterführende Betreuung nach stationärer psychiatrischer Behandlung
- Kinder von psychisch kranken Eltern/Elternteilen s.u.
Ausdrücklich stellen wir uns der Arbeit mit Kindern psychisch kranker Eltern. Erkrankungen oder Krisen der Eltern können dabei z. B. sein:
- Erkrankungen des schizophrenen Formenkreises
- Suchterkrankungen
- Affektive Störungen (Angsterkrankungen, Depressionen, bipolare Störungen)
- Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
- Persönlichkeitsstörungen
- Somatoforme und dissoziative Störungen
- Trennungssituationen der Familie
- sog. Hochkonfliktfamilien
- Kinder von eingeschränkt erziehungsfähigen Eltern
Als Träger konnten wir in den letzten Jahren auch Erfahrungen mit unbegleiteten Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (umA‘s) in unserer Einrichtung sammeln.
Fachliche Ausrichtung
Da die Erziehung im Kinderheim an die Stelle der Familienerziehung tritt, wird bewusst großer Wert auf familienähnliche Strukturen in den Gruppen gelegt (Bezugserzieherprinzip; eigene Wohneinheiten mit Küche, Wohnzimmer, Kinderzimmer).
Charakteristik der Gruppen
- altersgemischt, koedukativ – mit integrativem Ansatz
- Größe: 5 – 7 Kinder und Jugendliche
- relativ selbständiger Charakter (z.B. wirtschaftliche Eigenständigkeit, individuelle Freizeitgestaltung)
- bildet Lern- und Lebensumfeld
- ist Ort des Übens sozialer Verhaltensweisen und des Kompensierens von Fehlverhaltensformen (Lern- und Erfahrungsort; „Alltagstraining“; Ausprobieren benötigt Handlungs- und Entscheidungsräume)
- Partizipationsort für die Kinder und Jugendlichen
- Multiprofessionelles Team aus Heilpädagogen, Pädagogen, Sozialpädagogen, Erzieher, Ergotherapeuten, … sichern ein geschütztes Lebensumfeld mit Harmonie, Geborgenheit, Zuwendung und Wertschätzung; vermitteln konsequent verlässliche Strukturen/die notwendigen Normen, Regeln und Grenzsetzungen, welche für ein gutes gesellschaftliches Miteinander und eine gesunde sozial-emotionalen Entwicklung wichtig sind; bieten Akzeptanz und Hilfen für eine (Re-) Sozialisation und progressive Individualentwicklung